Hämorrhoiden-OP: Methoden, Ablauf und Heilung
Endstation Hämorrhoiden-OP: Ihre Hämorrhoiden sind stark vergrößert und auch die anale Hygiene leidet darunter? Wenn Schmieren, Tamponieren und Veröden nicht reichen, hilft eine Hämorrhoiden-Operation aus der Misere. Mit ein paar Schnitten sind Sie die lästigen Dinger los und bekommen Ihre Lebensqualität zurück. Mehr Wohlbefinden bei Hämorrhoiden schafft auch das ProctyClean® Intimpflege-Set. Sind Sie bereit, für das neue Wohlfühl-Gefühl?
Wann soll eine Hämorrhoiden-OP durchgeführt werden?
Bald, nächsten Monat, nie? Wann eine Hämorrhoiden-OP durchgeführt wird, entscheidet der*die Betroffene. Und das meist freiwillig, denn Hämorrhoiden können einem ganz schön zusetzen. Die Symptome (verlinken zu Hämorrhoiden Blog 1) reichen von ständigem Druckgefühl über Brennen, Jucken, und Bluten bis hin zu Stuhlschmieren oder Stuhlinkontinenz, mit all ihren Unannehmlichkeiten.
Während bei leichten Hämorrhoiden Salben, Tampons sowie kleinere chirurgische Maßnahmen helfen, brauchen fortgeschrittenere Exemplaren schon mehr. Spätestens wenn die Knubbel bei körperlicher Belastung aus dem Po treten und nicht mehr rein wollen, wird’s ungemütlich. Dann ist eine Hämorrhoiden-Operation (Hämorrhoidektomie) ratsam.
Hämorrhoiden-OPs sind übrigens gar nicht selten. Immerhin 10 bis 20 % aller Betroffenen wählen die vollständige operative Entfernung der Hämorrhoiden. Schnipp-schnapp – mit ein paar Schnitten ist alles weg und damit auch viele Unannehmlichkeiten wie Folgeerkrankungen. Hämorrhoiden sind nämlich auch hygienemäßig ein delikates Thema.
Je größer die Kissen, desto schlechter die Feinabdichtung des Afters und desto eher gelangen Stuhlreste in die Analfalte. Auf der dauergereizten Haut entstehen schnell Entzündungen oder gar Analekzeme. Für tiefgründige Hygiene bei Hämorrhoidenleiden sorgen Sie mit dem ProctyClean® Intimpflege-Set. Ausprobieren lohnt sich!
Hämorrhoiden-OP: Diese Methoden gibt es
Um vergrößerte Hämorrhoiden zu entfernen, stehen verschiedene operative Verfahren zur Verfügung. Diese kommen je nach Schweregrad zum Einsatz. Bei Leiden 1. und 2. Grades werden vorrangig minimal-invasive Methoden wie Sklerosierung oder Gummibandligatur. (verlinken mit Blog 2: Hämorrhoiden behandeln) eingesetzt.
Schweregrad | Methoden zur Entfernung |
Hämorrhoiden 1. Grades | Sklerosierung Gummibandligatur |
Hämorrhoiden 2. Grades | Gummibandligatur |
Hämorrhoiden 3. Grades | Milligan-Morgan-Verfahren Transanale Hämorrhoiden-Dearterialisation (THD), Ferguson-Methode Stapler-Methode |
Hämorrhoiden 4. Grades | Fansler-Arnold-Methode LigaSure®-Technik |
Eine Hämorrhoiden-OP ist
· ab Grad 3,
· wenn die Standardtherapie bei Grad 1 oder Grad 2 unzufriedenstellend oder nicht möglich ist sowie bei
· schmerzhaften Hämorrhoiden indiziert.
Die Eingriffe finden unter Vollnarkose oder lokaler Betäubung statt. Die operativen Verfahren unterscheiden sich vor allem in folgenden Punkten:
1. Schnittsetzung (kreisförmig bzw. zirkulär oder abschnittsmäßig bzw. segmental)
2. Schnittwerkzeug (Skalpell, Laser)
3. Wundverschluss (offen, teilweise offen, geschlossen)
Eine individuell entschiedene stadiengerechte Therapie verspricht eine hohe Heilungschance bei gleichzeitig niedriger Komplikationsrate. Das sind am häufigsten durchgeführten OP-Verfahren:
Transanale Hämorrhoiden-Dearterialisation (THD)
Diese Methode mittels Dopplersonde ist für Hämorrhoiden-Grad 2 und 3 geeignet und erfolgt meist ambulant mit lokaler Betäubung. Dabei wird die Blutzufuhr am Mastdarm unterbunden, das Gewebe mit einem Faden zusammengerafft und so nach oben gezogen, dass es der Schleimhaut anliegt. Vorteil: nur kleine, schnell heilendeNadelstiche.
Milligan-Morgan-Verfahren
Bei diesem bei Hämorrhoiden-Grad 3 und 4 häufig verwendeten Verfahren wird unter Vollnarkose der Hämorrhoidalpolster mittels Klemmen aus dem Analkanal herausgezogen. Blutzuführende Arterien werden „umstochen“, Hämorrhoidalknoten herausgeschnitten. Die Wunde bleibt offen und heilt so aus (= offene Hämorrhoidektomie). Vorteil: Durch Vernarbungen sind erneute Hämorrhoiden nahezu unmöglich. Nachteil: Schmerzen!
Methode nach Ferguson
Diese sogenannte „geschlossene“ Methode funktioniert ähnlich wie das Milligan-Morgan-Verfahren, nur wird die Wunde mit einer Naht verschlossen. Vorteil: weniger Schmerzen als bei der Milligan-Morgan-Methode. Nachteil: häufigere Infektionen.
Stapler-Operation nach Dr. Longo
Die Dr.-Longo-Methode ist Favorit bei Hämorrhoiden 3. Grades. Die Hämorrhoiden werden per Klammernahtgerät (Stapler) entfernt und die Wundränder geklammert. Auch für Hämorrhoiden im Stadium IV geeignet. Diese werden aber zuerst mit abschwellenden Maßnahmen ins 3. Stadium zurückgeführt, um bessere Operationsbedingungen zu erzielen. Vorteile: schonend und schmerzarm. Nachteil: hohe Rückfallquote.
Parks-Methode
Vor allem bei Hämorrhoiden 4. Grades wird diese operative Technik gewählt. Mit einem Y-Schnitt werden die Hämorrhoidalpolster freigelegt und unter der Schleimhaut entfernt. Nach dem Unterbinden blutzuführender Gefäßewerden die Wundränder T-förmig vernäht. Vorteile: wenig Schmerzen, schnelle Heilung.
Fansler-Arnold-Verfahren
Das auch als „rekonstruktive Hämorrhoidektomie“ bekannte Verfahren wird in schweren Fällen eingesetzt, in denen eine einfache Hämorrhoidektomie unzureichend ist. Die außen liegende Analhaut wird von innen abgelöst, darunter liegende Hämorrhoiden entfernt und dann die Haut wieder im Analkanal eingenäht. Nachteil: Blutungen, lange Wundheilung, mäßige bis echt starke Schmerzen.
LigaSure®-Verfahren
Bei schweren Leiden wird auch eine Gewebeversiegelungsklemme (LigaSure®) eingesetzt. Bei dieser „geschlossenen Hämorrhoidektomie“ werden die Wundränder versiegelt, nach Entfernen des überschüssigen Gewebes bleibt eine Schweissnaht zurück. Vorteile: Schnellere Heilungszeit, schont empfindliche Haut im Afterkanal.
Welche Risiken sind mit einer Hämorrhoiden-Operation verbunden?
No risk, no fun? Dieses Credo gilt leider nicht immer und überall. Aber keine Sorge, das Risiko für Komplikationen nach einer Hämorrhoiden-OP ist gering. Innerhalb der ersten Tage können leichte Nachblutungen (2 %) auftreten, bei Männern kann kurzzeitig das Wasserlassen Probleme (4 %) machen.
Ganz selten kommt es zu Entzündungen, Abszessen, Fisteln oder kleinere Stenosen durch die Narbenbildung. In den ersten drei Wochen nach dem Eingriff kann es zu vermehrtem Stuhldrang kommen, weil sich Ihr Po erst an die neuen anatomischen Gegebenheiten gewöhnen muss.
Klingt alles grausam? Ruhig Blut, denn insgesamt sind die Hämorrhoiden-OP-Erfahrungen durchaus positiv. Abhängig von der Methode wird die eine oder andere Hämorrhoiden-OP auch ambulant durchgeführt. Die Hämorrhoiden-OP-Heilungsdauer ist methodenabhängig und dauert einige Wochen.
Was ist nach der Hämorrhoiden-OP zu beachten?
Nach einer Hämorrhoiden-OP gibt es einige Maßnahmen, die die Tage danach erträglicher machen und eine gute Heilung ermöglichen:
Schmerzbehandlung
Nach der Hämorrhoiden-OP können Schmerzen auftreten, deren Dauer und Intensität individuell verschieden ist. Meist helfen Schmerzmittel (Infusion, Salben, Tabletten) über die ersten Tage hinweg. Auch wenn’s komisch klingt: Eine gute Schmerztherapie ist auch für eine gute Wundbehandlung und -heilung erforderlich.
Tipp: Schmerzmittel einfach 30 Minuten vorm Reinigen der Wunde einnehmen, damit das nötige Prozedere nicht allzu aua ist.
Wundbehandlung
Nach einer Hämorrhoiden-OP ist eine intensive Wund-Nachsorge wichtig, um Infektionen zu vermeiden. Dazu befolgen Sie am besten die ärztlichen Anweisungen. Damit genug Frischluft an die wunde Stelle kommt, sollte nur Unterwäsche aus reiner Baumwolle Ihren Allerwertesten bedecken. Diese saugt außerdem etwaige Feuchtigkeit auf.
Wundabdeckungen, Kompressen sowie Salbenaufträge wie ärztlich angeordnet verwenden; nach dem Reinigen – versteht sich! Die Wunde blutet? Bitte beachten: Leichte Blutungen sind normal, ein stetiger Blutfluss aus der Wunde hingegen nicht. In diesem Fall sollten Sie umgehend eine Arztpraxis aufsuchen.
Gründliche Hygiene
Wichtig für den Heilungsprozess ist eine gründliche Hygiene. Saubermachen sollten Sie grundsätzlich nach jedem Stuhlgang, mindestens aber 2 bis 3 x täglich. Aber bitte ganz sanft! Dazu den After vorsichtig mit lauwarmem Wasser (Handdusche oder Brause) säubern und mit einem sauberen Tuch trockentupfen.
Bitte nicht reiben, um Risse im zarten Gewebe zu vermeiden. Erst nach gründlichem Trocknen die neue Kompresse auflegen. Bitte auf feuchtes Toilettenpapier verzichten. Die darin enthaltenen Zusatzstoffe können die Wunde reizen und auch zu allergischen Reaktionen führen.
Gut zu wissen: Kleinere Stuhlspuren an der Kompresse sind nach der Hämorrhoiden-Operation ganz normal. Diese verschwinden von ganz allein, sobald der Schließmuskel wieder gut funktioniert.
Ballaststoffreiche Ernährung
Um Verstopfungen und Durchfälle zu vermeiden, ist spätestens nach der OP eine ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, faserreichem Obst und Gemüse zwingend nötig. Diese sollte ab sofort Ihren Alltag begleiten. Sie habe keine Idee, was Sie jetzt überhaupt noch essen können?
Mit unseren ballaststoffreichen Rezepten bringen Sie Ihren Lebensstil gesund und lecker auf ein neues Level. Und bitte trinken nicht vergessen! Circa 1,5 bis 2,5 l Wasser oder Tees täglich sollten es sein, damit die Ballaststoffe nicht zu einem betonartigen Klumpen werden. Abführmittel sind übrigens während der Heilungsphase ein No-Go.
Körperliche Aktivitäten
Nach einer Hämorrhoiden-OP können Sie schon bald nach dem Eingriff aufstehen. Spätestens am nächsten Tag können Sie fast alle Dinge des täglichen Lebens erledigen. Auch leichte Spaziergänge, Gymnastik oder vorsichtiges Walking sind erlaubt – und sogar ausdrücklich erwünscht.
Diese Aktivitäten müssen allerdings noch warten:
· Ball-, Kampfsport, Schwimmen, Radfahren (Reibung), Rudern, Laufen (Schweißbildung)
· Sauna, langes Sitzen (länger als 1 Stunde), Flugreisen
Ist doch kurzes Sitzen nötig, entlastet ein Silikonring oder Hämorrhoidenkissen den operierten Bereich. Übrigens: Je nach Operationsart und -schwere sollten Sie in den ersten Wochen auf Geschlechtsverkehr verzichten. Achten Sie auf Ihr Gefühl und vermeiden Sie alles, was Schmerzen, Schweiß in der Gesäßfalte oder Blutungen verursacht.
Gut zu wissen: Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit nach einer Hämorrhoiden-OP variiert je nach Schweregrad der Erkrankung, Heilungsverlauf sowie Art der beruflichen Tätigkeit. Bei kleineren Eingriffen reichen meist wenige Tage, bei größeren Eingriffen oder vorwiegend sitzenden Tätigkeiten können Sie auch mehrere Wochen arbeitsunfähig sein.
Fazit
Wenn Hämorrhoiden richtig lästig werden, hilft eine Hämorrhoiden-OP die überflüssigen Polster loszuwerden. Je nach Krankheitsbild stehen verschiedenen Operationsmethoden zur Verfügung. Nach der Hämorrhoiden-Operation ist es wichtig, die Wunde gut zu pflegen, auf die Ernährung und eine sanfte, aber gründliche Analhygiene zu achten. Nur so wird schnell alles wieder gut.
FAQ
Wie lange dauert die Heilung nach einer Hämorrhoiden-OP?
Das kommt auf die Schwere der Erkrankung sowie die gewählte OP-Methode an. Im Durchschnitt klingen die Beschwerden nach 10 bis 14 Tagen ab.
Wie schmerzhaft ist eine Hämorrhoiden-OP?
Die Operation an sich ist dank (Lokal-)Anästhesie schmerzlos, die Schmerzintensität danach ist individuell unterschiedlich. Mit einer guten Medikation ist man aber nahezu schmerzfrei.
Wann soll man Hämorrhoiden operieren lassen?
Den Termin Ihrer Hämorrhoiden-Operation bestimmen Sie gemeinsam mit Ihremm ArztÄrztin. Der richtige Zeitpunkt ist dann, wenn der Leidensdruck zu groß wird. Das ist meist ab dem 3. Stadium der Fall.
Wie lange herrscht Bettruhe nach einer Hämorrhoiden-OP?
Schlafmütze? Nix da! Nach einer Hämorrhoiden-OP dürfen und sollen Sie bald wieder aufstehen. Je nach Schmerzintensität dürfen Sie sich vorsichtig bewegen und auch alle alltäglichen Dinge verrichten.